Die Wanderausstellung „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ belegt, wie viele weibliche Persönlichkeiten gegen das Unrechtsregime aufbegehrten.
Von Mittwoch, 20. August bis Montag, 8. September wird die Ausstellung in der Kirche Sankt Nikolai in Burg auf Fehmarn (Breite Str. 47) gezeigt. Die Kirche ist täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Eine der Widerstandskämpferinnen wird die Eutiner Literaturwissenschaftlerin Susanne Bienwald am 27. August bei einem von Eckhard A. Kretschmer musikalisch begleiteten Abend um 19 Uhr in Sankt Nikolai ausführlich vorstellen:
Bienwald spricht über Margaretha „Gretha“ Rothe (1919–1945), die der später sogenannten „Hamburger Weißen Rose“ angehörte. Letztere kam regelmäßig in einer Buchhandlung am Jungfernstieg an der Alster zusammen, nur 400 Meter von dem Ort entfernt, wo die Gestapo Ende Juli 1943 ihre Büros eingerichtet hatte. Im Keller der Buchhandlung wurde nicht nur über Politik diskutiert, sondern auch Flugblätter kamen dort aus der Druckerpresse. Gretha Rothe, deren Freund Heinz Kucharski führender Kopf der Widerstandsgruppe war, verteilte sie in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Telefonzellen.
Die Flugblätter waren die der Weißen Rose um Sophie und Hans Scholl. Traute Lafrenz und Hans Leipelt hatten sie aus München mitgebracht. Von Gretha Rothe sind kaum eigene Aussagen überliefert, die junge Medizinstudentin galt als eher zurückhaltend. Doch sie war nach den Worten von Sophie Scholls Freundin Traute Lafrenz „eine ganz rührende Seele, also ein ganz völlig moralisch sauberer Mensch“.
Verhaftet werden Rothe und Kucharski am 9. November 1943 wegen angeblicher Vorbereitungen zum Hochverrat. Auch die anderen mehr als 20 Gruppenmitglieder kommen nach und nach in Haft.