© Björn Besau

Zu Fuß auf die Fehmarnsundbrücke

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Björn Februar 2021

Tagtäglich überqueren tausende von Menschen das Wahrzeichen Fehmarns mit dem Auto. Tatsächlich aber waren nur die wenigsten schon mal zu Fuß auf der Fehmarnsundbrücke. Ich habe mich im tiefsten norddeutschen Winter mit meiner Kamera auf den Weg gemacht und nicht nur einige beeindruckende Momente für euch eingefangen, sondern auch einen schönen Wandervorschlag, bei dem ihr die Besteigung der Sundbrücke noch mit anderen Highlights im Inselsüden verbinden könnt. Den genauen Routenverlauf findet ihr auf komoot.

Wie damals für meinen Artikel über Fehmarns Kitesurfspots habe ich meinen fahrbaren Untersatz auch heute wieder hier abgestellt. Mein Weg führt mich dann auf den Deich und direkt nach Süden, das Meer immer zu meiner Rechten.

Der erste Streckenabschnitt ist ein wahrer Augenöffner: die leicht schneebedeckten hellen Steilhänge und das tiefblaue und bei näherer Betrachtung komplett klare Wasser der Ostsee. Auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt erst wenige Minuten unterwegs bin, muss ich hier kurz innehalten und den Moment genießen. Zum Glück steht hier oben auf der Klippe ein Feldsofa, auf dem ich es mir kurzerhand gemütlich mache und den Ausblick über die Orther Reede auf mich wirken lasse.

Weiter geht’s nach Süden und schon lugt auch die Fehmarnsundbrücke hinter einem kleinen Wäldchen hervor. Der Küstenbereich direkt nördlich vom Campingplatz Strukkamp ist auch heute wieder von zahlreichen Vogelschwärmen bevölkert – scheinbar genieße nicht nur ich die ersten kräftigen Sonnenstrahlen des Februars.

Ich umlaufe Strukkamphuk, also die „Ecke“, an der mein Weg nicht mehr nach Süden, sondern dann ostwärts führt. Hier steht der Leuchtturm Strukkamphuk, der mit seinen fünf Metern Höhe den Seglern als Leuchtfeuer eine Orientierungshilfe bietet. An der Huk halte ich kurz inne und nehme eines meiner Lieblingsfotomotive in den Fokus: Der „Kleiderbügel“, wie die Fehmarnsundbrücke auch liebevoll genannt wird, zeigt sich heute von seiner besten Seite. Natürlich lässt sich auch eine Schwan-Familie die Fotosession nicht entgehen und bringt noch eine Extra-Portion „Idylle“ mit aufs Foto. 

Die Sonne wird jetzt bereits merklich schwächer und ich muss auf den letzten Metern zur Brücke meine Beine in die Hand nehmen, um einen der tollsten Sonnenuntergangsplätze doch noch rechtzeitig zu erreichen. Wer zeitlich den perfekten Sonnenuntergangspunkt nicht verpassen will, kann natürlich auch direkt mit dem Auto an der Sundbrücke parken. Der kleine Parkplatz, der über Strukkamp angefahren werden kann (Punkt Nr. 3 in der komoot-Route) bietet allerdings nur Platz für wenige Autos. Von hier sind es dann auch nur einige Meter weg vom Wasser bis zum asphaltierten Weg mit Geländer, der uns direkt auf die Brücke bringt (Punkt Nr. 4 in der komoot-Route).

Der Anstieg auf die Sundbrücke ist nicht steil, aber gute 200 Meter lang. Oben angekommen wird man mit einem fantastischen Ausblick nach Westen belohnt. Als erklärter Sonnenuntergangs-Fanatiker komme ich hier voll auf meine Kosten und genieße jeden Augenblick. Ich laufe noch ein Stückchen weiter, bis zur Mitte der Brücke. Mein Blick schweift über unseren Hinweg und die Orther Reede, sowie die beiden Leuchttürme Strukkamphuk im Vordergrund und Flügge im Hintergrund. Als ich schon fast auf dem Rückweg bin, fällt mir noch eine total neue Perspektive auf die Fehmarnsundbrücke auf und ich bin mal wieder froh meine Kamera dabei zu haben.

Nach dem Abstieg lande ich auf einer der schönsten Alleen Fehmarns. Der Straße folgend erreiche ich das Dorf Strukkamp, in dem zwei Enten gerade die letzten eisfreien Zentimeter des Dorfteiches für sich genießen. Am Nordende des Dorfes angekommen führt mich der Weg nach Westen, entlang der Felder nach Albertsdorf. Nach nunmehr fast 1,5 Stunden bei (für norddeutsche Verhältnisse) starken Minusgraden wünsche ich mir nichts sehnlicher als eine Tasse heißen Kaffee beim Hofcafé – „bestimmt wieder beim nächsten Mal“ – denke ich und jogge den letzten Kilometer nach Gold und damit zu meinem Auto zurück. Während ich so in das letzte Sonnenlicht des Tages hineinlaufe, muss ich unweigerlich grinsen – was für ein toller Abschluss des Tages!

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