© Daniel Pankoke

Mein erstes Mal Wingsurfen

  • Aktiv
Urlaubsmacher August 2020

Enthält Werbung // Als begeisterte Wassersportlerin liebe ich es, so oft wie möglich auf dem Wasser zu sein. Bei viel Wind geht’s am liebsten mit dem Kite auf’s Wasser, bei ganz wenig Wind wird das SUP-Board aufgepumpt und eine gemütliche Runde in der Orther Reede gepaddelt. 

In den Social Media Kanälen hatte ich bereits mitbekommen, dass eine neue Trendsportart voll im Kommen ist: Wingsurfen! Auf den Bildern und Videos schwebten die Surfer mit einem riesigen Flügel in der Hand auf dem Foilboard ganz lässig über das Wasser – und ganz so viel Wind, wie beim Kitesurfen schien dafür gar nicht notwendig zu sein. Meiner Recherche nach ging das Ganze schon ab 10 Knoten. Ich wusste sofort: Das muss ich auch ausprobieren! 

Umso mehr freute ich mich, als ich hörte, dass es auch auf Fehmarn Schulen gibt, die Wingsurfen unterrichten und so griff ich sofort zum Hörer und meldete mich zu einem Kurs bei Wingsurf Fehmarn, Deutschlands erster auf Wingsurfen spezialisierte Schule, an. Wir hatten einen Termin für einen Monat später vereinbart und mit jedem Wingsurfer, den ich auf der Ostsee sah, stieg die Vorfreude mehr. 

Heute ist es endlich soweit und ich schnappe mir nach der Arbeit schnell meinen Neo und treffe mich mit Malte, dem Inhaber von Wingsurf Fehmarn, an der Westspitze des Yachthafens Burgtiefe. Hier soll es auf einer großen Wiese mit Blick auf den Binnensee und die Fehmarnsundbrücke erstmal mit der Theorie an Land losgehen.

Los geht's es natürlich erstmal mit der Materialkunde. Wir brauchen: Wings, Pumpe, Brett und das Foil. Ich packe die Wings, so wie ich es schon vom Kiten kenne, aus einem kleinen Rucksack aus und pumpe sie mit einer Pumpe auf. Die sogenannten „Tubes“ füllen sich hierbei mit Luft und bringen den Wing in seine Form. Auch bei den Wings gibt es unterschiedliche Größen, je nach Gewicht des Surfers und nach Windstärke. Den aufgepumpten Wing lege ich mit der Innenseite nach oben auf den Boden nach Lee (vom Wind abgewandte Seite), damit er mir nicht wegfliegt.

Weiter geht‘s mit dem Board. Malte meint, dass wir zuerst mit einem SUP-Board starten, um die sichere Kontrolle mit dem Wing zu lernen. Zum Glück hat er auch schon ein paar Bretter aufgepumpt – das Pumpen kann nämlich manchmal ganz schön anstrengend sein, das weiß ich aus Erfahrung. ;-) Neben den aufblasbaren SUP-Boards für den Anfang gibt es auch noch „feste“ Boards und richtige Foilboards, mit denen es dann aber erst im zweiten Schritt weitergehen sollte. 

Was ich noch gar nicht wusste war, dass das Foil sich auch an den aufblasbaren SUP-Boards befestigen lässt. Die Foils sorgen dafür, dass man – nach etwas Übung – auch richtig abheben und über das Wasser schweben kann. :-) Auch hier hat Malte ein paar unterschiedliche Größen und Modelle dabei. Lange und kurze Masten, aus unterschiedlichstem Material und in allen Farben, große und kleine Flügel, die auch noch mal ganz unterschiedlich geschwungen sind – oh Mann, eine richtige Wissenschaft für sich! ;-)

Auch wenn ich es in dieser Stunde wohl noch nicht brauchen würde, zeigt mir Malte, wie ich die Flügel des Foils und den Mast zusammenbaue und das ganze Teil an das Board schraube. Dafür sollte man immer einen Schraubenzieher zur Hand haben.

So. Material ist fertig aufgebaut. :-) Es kann also losgehen. Malte zeigt mir erstmal, wie es geht. Wing greifen, von der Liege- in die Fahrposition drehen, mit dem „Kreuzgriff“ die Schlaufen richtig greifen, in den Wind halten, „losfahren“. „Ganz einfach“, sagte Malte. 

„Aha.“ denke ich mir. Ganz einfach also. Einfach aussehen tut es ja schon mal. Naja, dann wollen doch wir mal sehen, ob ich das auch so leicht hinkriege. Ich befestige den Wing mit einer Schlaufe an meinem rechten Handgelenk und drehe ihn von der Liegeposition einmal um 180 Grad in die Surfposition. 

„Nun dreh dich mal mit dem Körper in den Wind“ sagt Malte. Ich tue, wie mir geheißen. „Nun greifst du mit der anderen Hand über Kreuz an die erste Schlaufe und greifst mit der anderen Hand die letzte Schlaufe“. Gesagt, getan. Der Wing bäumt sich über mir auf, aber irgendwas fühlt sich noch falsch an. Der Wing rüttelt unzufrieden und zieht an mir. Ich stelle fest: Der Wing steht irgendwie noch nicht richtig im Wind, außerdem ist meine rechte Hand irgendwie falsch. „Die Hand muss beim Start mit der Innenfläche dahin zeigen, wo du hinfahren willst“, erklärt Malte. 

Ich versuche noch schnell umzugreifen, aber irgendwie will der Wing nach unten zum Boden und zieht mich etwas nach vorne. „Loslassen!“ ruft Malte. „LOSLASSEN!“ Es dauert einen Moment, bis ich den Wing wirklich loslasse. Irgendwie muss ich mich erst daran gewöhnen, dass ich ja an der Hand mit der Schlaufe mit dem Wing befestigt ist. Okay okay, also immer brav auf den Lehrer hören... :-) Malte zeigt mir noch einmal, wie es richtig geht und welche Griffe ich noch anders machen kann.

Zweiter Versuch. Dieses Mal klappt es schon viel besser. Ich spüre intuitiv, wie ich den Wing halten muss, um davon in die richtige Richtung gezogen zu werden. Wir üben „das Fahren“ ein paar Mal in beide Richtungen und Malte erklärt mir, wie ich den Wing drehen muss, wenn ich eine Wende machen will. 

„Das sieht schon richtig gut aus, jetzt probieren wir es mal mit dem Brett auf dem Trockentrainer“, freut sich Malte und ich mich gleich mit. Wir gehen zum Trockentrainer, ein kreisrundes Brett, auf dem die Windrichtungen eingezeichnet sind und ein bewegliches Brett befestigt ist. Hier übe ich das Aufsteigen, Aufstehen und die Drehung des Bretts. Wichtig hierbei: Fußstellung wie beim Surfen, nicht wie beim Stand Up Paddling. 

Nun geht‘s auch schon auf’s Wasser! Wir packen unsere Sachen zusammen und fahren zum nahegelegenen Bootsanleger, an dem Maltes Boot auf uns wartet. Wings, Bretter und Foil verstaut und los geht die wilde Fahrt. Wir düsen zwar nur ein paar Minuten, aber ich liebe dieses Gefühl der Freiheit beim Boot fahren. Der Wind pustet mir ins Gesicht, die Haare fliegen in alle Richtungen und ich schließe kurz die Augen, um den Moment zu genießen. „Es könnte uns schlechter gehen, oder?“ sage ich zu Malte und er nickt mit einem zufriedenen Grinsen. 

Angekommen am Spot im Burger Binnensee, pumpt Malte den Wing mit einer elektrischen Pumpe auf und schon kann es losgehen. Ich gehe die Punkte aus der Theorie noch mal im Kopf durch und springe vom Boot in die gar nicht mal so kalte Ostsee. Alles klar, auf geht‘s: Brett und Wing in Lee halten, mit den Knien auf’s Brett aufsteigen, Kreuzgriff, um den Wing in die richtige Position zu bringen, Wind in den Wing pusten lassen – uuh, ich fahre schon! :-) „Okay, nun erst das eine und dann das andere Bein aufstellen!“ ruft Malte. Ich stelle das linke Bein auf und … – plumpse ins Wasser. Naja, gleich beim ersten Versuch wäre ja auch zu schön gewesen! ;-)

Also noch mal auf Anfang und nun in die andere Richtung. Erst das rechte, dann das linke Bein… ich wackele meine Füße in die richtige Ausrichtung und… ich stehe noch! Und ich fahre! Wohooo! :-) Glücksgefühle machen sich breit und ich höre Malte von Weitem glücklich jubeln. Hey, das war ja wirklich easy!

Ich düse fröhlich ein paar Mal in die eine und in die andere Richtung. Da der Wind mittlerweile etwas abgenommen hat und nicht mehr reicht, um auch gegen den Wind zu fahren, laufe ich erstmal immer wieder zurück, nachdem ich in eine Richtung gefahren war. Da der Spot ein super Stehrevier ist, ist das alles gar kein Problem! ;-)

Mein Kurs neigt sich langsam dem Ende zu, aber ich bin unglaublich zufrieden. Ich hätte nicht gedacht, dass man so schnell Fortschritte macht. Es ist großartig, wie man den Wind im Wing richtig spüren kann und man lernt recht schnell intuitiv, wie man diesen richtig halten muss, um loszufahren. Wingsurfen ist wirklich einfach zu lernen und macht schon bei wenig Wind soo viel Spaß! Nächstes Mal geht’s dann mit dem Foilbrett weiter. Ich freue mich jetzt schon! :-)

Auf Fehmarn könnt ihr bei folgenden Schulen das Wingsurfen lernen:

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Eure Svenja aus der Fehmarn-Marketingabteilung

Kommentare

Geben Sie Ihre Brise dazu und lassen Sie uns schnacken! Wir freuen uns drauf.

Gästestimme abgeben

* Pflichtfelder

Alle Gästestimmen lesen

Es wurde noch keine Gästestimme abgegeben

Das müssen meine freunde sehen!

Schöne Geschichten sollte man teilen - finden Sie nicht auch?

Sie benutzen offenbar den Internet Explorer von Microsoft als Webbrowser, um sich unsere Internetseite anzusehen.

Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.